Das war mein ultimativer Stresstest
Wir waren, kurz vor der Geburt unseres dritten Kindes, immer noch zu Hause. Meine liebe Frau mag es genauso wenig wie ich irgendwo zu warten, schon gar nicht im Babyhaus stundenlang auf und ab zu gehen.
Wir entschieden uns, unser drittes gemeinsames Kind ebenfalls von Hebammen unterstützen zu lassen und nicht im Krankenhaus.
Da meine Frau ja ihren Körper kannte und auch schon Geburtserfahrung hatte, habe ich mich darauf verlassen, dass sie bereits wisse, wann es Zeit ist loszufahren.
Es stellte sich heraus, dass das ein Fehler war.
Als meine Frau mir endlich den Hinweis gab loszufahren, sprang ich ins Auto und wir fuhren los.
Nach 2 Kilometern Fahrt: „Schatzi bitte dreh um, das geht sich nicht mehr aus.“
Ich: „Bist du verrückt, wir fahren jetzt ins Babyhaus. Das sind nur 15 Minuten.“
Schatzi, die ihre Fingernägel tief in meine Schulter bohrte: „Dreh um!“
O. K., keine Chance, also drehte ich um, doch bis nach Hause schafften wir es nicht mehr.
200 Meter vor unserem Haus kam Philipp auf dem Beifahrersitz auf die Welt.
Panik machte sich breit. Wir sind auf einer nicht asphaltierten Seitenstraße und es ist stockfinster. Was soll ich tun?
Zuerst mal Ruhe bewahren, weil ich ja meine Frau nicht noch mehr stressen wollte, aber hupen, was das Zeug hält, denn schließlich hatte ich ein Baby in der Hand, welches mit meiner Frau am Beifahrersitz über die Nabelschnur verbunden war.
Dann kamen zwei junge Burschen und sahen, was los war. Ich sagte forsch: „Bringt eine Frau!“
Zum Glück kam rasch eine Nachbarin, welche ganz entspannt sagte: „Beruhigt euch, wir machen das schon.“
Sie stieg ins Auto und wir fuhren gemeinsam ins Babyhaus.
Ende gut, alles gut und ich glaube, es gibt nichts mehr auf dieser wunderschönen großen und weiten Welt, was mich, nach diesem Erlebnis noch aus der Ruhe bringen könnte.
Wie bewältigst du Notfallsituationen?